Mein erstes Zouk Retreat – in jeder Hinsicht bewegend

Nach „the mystery of water“ veranstaltete Zouk Love Leipzig unter dem Motto „the freedom of wind“ ein viertägiges Zouk Retreat an der Bockwindmühle Lumpzig im schönen Altenburger Land. Auf dem Areal, umrahmt von riesigen Getreidefeldern und Waldflächen, war für uns ein buntes Programm aus Zouk-Workshops, Partys und anderen sozialen Aktivitäten geplant.

Location

Auf dem idyllischen Hof mit offener Scheune erwartete uns ein liebevoll hergerichtetes Ambiente. Meterlange Lichterketten brachten eine schöne und gemütliche Atmosphäre in die Scheune und sorgten für angenehmes Licht. Neben der Tanzfläche war noch Platz für Sitzmöglichkeiten unter dem Dach. Bei fast 30 Grad und purem Sonnenschein ließ es sich dort zum Essen gut aushalten 🙂

Für das Retreat wurden extra 120 Quadratmeter Tanzboden verlegt, um für uns die idealen Tanzbedingungen zu schaffen. Da die Location nicht für Veranstaltungen dieser Art ausgelegt ist, musste auch noch Küchenausstattung inklusive Geschirr für alle rangeschafft werden. Curt, Hanna und das Helferteam haben für uns wirklich Himmel und Hölle in Bewegung gesetzt, damit wir ein unvergessliches Event erleben können.

Als Übernachtungsmöglichkeiten standen ein Bett im Schlafsaal oder das Mitbringen eines Zeltes zur Auswahl. Wir entschieden uns dafür, ein Zelt mitzubringen.

Am Freitagnachmittag kamen wir an, bauten unser Zelt auf und begrüßten die anderen Teilnehmer. Die Wiese lud zum Entspannen ein, es gab eine Slackline, Gitarre und Handpan wurden gespielt.

Blick auf das Getreidefeld
die historischen Gebäude auf dem Hof
die frühere Käserei
die Scheune mit den Bodenplatten, welche ein Gesamtgewicht von 3 Tonnen hatten
Die Wiese lädt zu verschiedenen Outdoor-Aktivitäten ein. Viele haben auch ein Decke ausgebreitet, um darauf zu liegen und zu entspannen.

Bread Art Workshop

Passend zur Location fanden wir den Einstieg in das Wochenende mit einem Bread Art Workshop. Nach einer Brotverkostung durften wir uns selbst ans Werk machen und Brote herstellen. Zur Auswahl standen verschiedene Mehlsorten (Roggenbrot, Bauernbrot, Sonnenblumenkernbrot) und wir konnten dem Teig Chiasamen, Walnüsse, Haselnüsse, Sesam, Oliven, Kurkuma, Kürbiskerne und Leinsamen nach Belieben hinzufügen. Es wurde gerollt und geknetet und nach dem Ruhen lassen verziert und mit Namensfähnchen markiert.

Es gab verschiedene Sorten Brot zum Verkosten.
Vorbereitungen zur Brotherstellung mit engen Freunden
Brotteig wird gerollt
die Bäckerei neben der Windmühle
der historische Ofen

Anschließend durften wir die Brote in den Ofen schieben und einen inspirierenden Workshop bei William und Camilla genießen, mit anschließender Party bis spät in die Nacht.

Völlig überwältigt von den Eindrücken des ersten Tages und vollgepumpt mit Glückshormonen lag ich nach Mitternacht im Zelt und erst da wurde mir klar, warum Ohrstöpsel auf der Packliste standen, die wir im Vorfeld bekommen hatten. Wir hatten unser Zelt an der Wand zur Tanzfläche, aber tagsüber lief relativ leise Musik, da hatte ich das noch gar nicht gecheckt 😀 . Aber ich wollte sie ehrlich gesagt gar nicht benutzen, die Musik war einfach zu schön. Ich lag noch lange wach und bei jedem Song, den ich kannte, bekam ich ein breites Lächeln ins Gesicht und fühlte mich geborgen. Zum Ende der Party musste ich nochmal raus, und auf dem Rückweg zum Zelt lief auch ein Igel aus Richtung Tanzfläche auf die Wiese. Natur pur. Nach dem Ende der Party tanzten dann noch die Handylichter zwischen den Zelten und die Nachtruhe kehrte irgendwann auch bei mir ein.

Tanz-Workshops und Partys

In der ruhigen Atmosphäre der Natur tauchten wir ein in die herzerwärmenden Zouk-Workshops mit William und Camilla (US/Brazil). Sie zeigten uns auf ihre Art, wie sie ihre Tänze erleben und verdeutlichten es uns mithilfe vieler Übungen. Wenn sie miteinander tanzen, sieht man diese tiefe Verbindung und man spürt die Energie dabei. In 9 Stunden Workshops zeigten sie uns, was für sie einen schönen Tanz ausmacht und wie sie sich selbst auch darauf vorbereiten. Bei den abendlichen Partys hatten wir die Möglichkeit, mit der neugewonnenen Freiheit unserer tänzerischen Kreativität freien Lauf zu lassen.

das Motto am Samstag: White Party
der magische Bockmond (Vollmond im Juli) an der Bockwindmühle 😀

Nahrung für Leib und Seele

Im Ticket inklusive war selbstgekochtes Essen, hauptsächlich vegan und vegetarisch. Es gab dreimal am Tag ein reichhaltiges Buffet (plus Mitternachtssnack) und es standen immer Getränkespender mit verschiedenen Geschmacksrichtungen bereit. Alles war übrigens sehr lecker!

verschiedene Toppings für das Müsli
ein Teil des Frühstücksbuffets
verschiedene Wässerchen für Durstige

Yoga und Acroyoga

Morgens nach dem Frühstück stand jeweils eine Yogastunde auf dem Programm und am Nachmittag eine Session Acroyoga im Sonnenschein für alle, die daran teilnehmen wollten. Mir hat es sehr viel Spaß gemacht, als Basis und als Flieger verschiedene Posen auszuprobieren. Fun Fact: Ich hatte extra für das Retreat einen Acroyoga-Kurs begonnen, damit ich schon mal reinschnuppern konnte und habe großen Gefallen daran gefunden.

hier war ich die Basis für den Thron…
… und hier für den Flamingo
Gruppenfoto vom Workshop 🙂

Kakaozeremonie

So schön die ganze Zeit beim Retreat war, die Kakaozeremonie am Sonntagnachmittag ging mir dagegen sehr an die Substanz. Obwohl ich mir meiner Themen größtenteils bewusst bin, traf es mich plötzlich eiskalt und ein Schmerz war in Sekundenbruchteilen wieder präsent. Ein Spaziergang half mir, wieder zu mir zurückzufinden, aber ich war weiterhin aufgewühlt und das Gefühlschaos raubte mir meine ganze Kraft. So sehr, dass ich nicht mehr partytauglich war. Relativ früh ging ich zum Zelt und ließ mich wieder von der Musik durchströmen bis tief in meine Seele hinein. Irgendwann wurde „In diesem Moment“ gespielt und es trieb mir die Tränen in die Augen. Ich kann es nicht erklären, aber ich erlebte das reinste Gefühlschaos, das mich wieder zum Aufstehen brachte. Ich ging also wieder spazieren, setzte mich für eine Weile einfach draußen irgendwo hin und starrte in den Himmel.

Kakaozeremonie

Ein Wirbelsturm der Gefühle

Mich persönlich hat das Wochenende auf eine harte Probe gestellt. Obwohl es für uns so komfortabel wie nur möglich gemacht wurde, waren 4 Tage kaltes Wasser eine Herausforderung für mich. Dass die Partys bis ca. 2 Uhr gingen und um 8 Uhr morgens bereits Gewächshaus-Temperaturen im Zelt waren und mir den Schlaf raubten, stellte für mich das andere Extrem dar.

Auch auf emotionaler Ebene hat mich das Retreat bis an meine Grenzen gebracht. Es hat mir schonungslos meine Themen gezeigt. Die Art zu tanzen, die uns vermittelt wurde, kollidiert absolut mit meiner Angst vor Nähe und es kostet mich sehr viel Überwindung, einem Tanzpartner so nah zu sein, dass ich den Atem spüren kann und eine tiefe Verbindung entsteht. Aber all die gefühlvollen Menschen dort machten es mir leichter, es trotzdem zuzulassen. So viel Herzenswärme und das Gefühl, immer richtig und wichtig zu sein, öffneten mein Herz wieder ein kleines bisschen mehr. Und ich bin davon überzeugt, dass die Musik meine Prozesse noch viel intensiver gemacht hat, auf der Tanzfläche sowie beim nächtlichen Lauschen im Zelt. Manche Songs schaffen es eben auch bis in den letzten Winkel meines Körpers 😊

Ich bedanke mich von ganzem Herzen bei Curt, Hanna, William, Camilla, den DJs, dem gesamten Helferteam und allen anderen Teilnehmern sowie denjenigen, die die Workshops angeleitet haben, für diese außergewöhnlichen Erfahrungen. Fürs Auffangen, wenn der Schmerz zu groß war. Dafür, dass ich meinen Horizont wieder etwas erweitern durfte. Dinge in Heilung bringen konnte oder daran erinnert wurde, wieder mehr dort hinzuschauen, wo es notwendig ist.

In Liebe, Ilka

Ein Kommentar

  1. Liebe Ilka, danke für Diese schöne Zusammenfassung von unserem wunderschönen Retreat und das Teilen deiner eigenen Geschichte 🤗 🌺

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